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Schaffe Kleinstrukturen
Möchtest du dich auch für Käfer, Spinnen und Co engagieren? Möchtest du weiteren Lebensraum schaffen, welcher aufgrund von Asphaltierung, Überbauungen und "aufgeräumten" Gärten immer mehr verloren geht?
Hier einfach umzusetzende Ideen und Massnahmen für mehr Vielfalt in deinem Garten:
1. Kleinstrukturen wie Ast- oder Steinhaufen oder Käferburgen bringen buntes Leben in den Garten
Immer wenn im Garten Gehölze geschnitten werden, taucht am Schluss die Frage auf: Wohin mit dem Astmaterial? Anstatt auf die Gründeponie zu fahren, können damit Asthaufen gebaut werden. Diese bieten Tieren im Garten Winterquartiere, Unterschlupf und einen reich gedeckten Tisch.
Eine Käferburg mit vertikal aufgestelltem Totholz bietet Käfern ein vielfältiges Zuhause. Eidechsen lieben es, sich in Steinhaufen zu verstecken oder sich auf warmen Steinen zu sonnen. Auch alte Dachziegel bieten aufgeschichtet - mit Steinen und Ästen dazwischen - guten Lebensraum für Reptilien, Käfer und Spinnen.
2. Unkraut liegt im Auge des Betrachters!
Viele Schmetterlingsarten wie Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge oder Admiral benötigen Brennnesseln, um zu überleben. Deshalb haben sie und andere Wildkräuter im Natur-Garten ihre Berechtigung. Siehe das "Unkraut" künftig als "Beikraut" an, welches sowohl einen Nutzen als auch Berechtigung hat. Du sparst dir viel Arbeit im meist sinnlosen Kampf gegen diese Pflanzen.
3. Totholz ist wertvoller Lebensraum
Abgestorbene Bäume kannst du stehen lassen (sofern sie niemanden gefährden). Sie dienen Vögeln als Futter- und Brutraum. Ansonsten kann der Baum umgesägt und das tote Holz an einer nicht störenden Stelle hingelegt werden. Totholz ist ein wahres Paradies für Käferlarven und Ameisen. In deren verlassenen Frassgängen wiederum bauen Wildbienen und Wespen ihre Nester auf.
4. Lichtverschmutzung eindämmen
Fassaden- oder Gartenbeleuchtungen bringen Milliarden Insekten nachts den Tod. Das Licht lockt sie an, wo sie entweder an der Lampe verglühen oder an Erschöpfung sterben, weil sie es so lange umkreisen. Beleuchte deinen Garten wenn möglich nicht. Wenn, dann bitte mit Licht, das nach unten strahlt. LED Lampen in Warmweiss fordern weniger Lichtopfer als herkömmliche Lichtquellen. Ansonsten knipse das Licht aus und lasse die Sterne strahlen!
5. Garten im Herbst nicht aufräumen
Viele Insekten nutzen Stauden und Laub als Winterquartier. Zugegeben: Staudenbeete sehen nach dem Winter nicht gerade schön aus; graubraun recken sich die Stängel vom Vorjahr in alle Richtungen, schlaffes, faulendes Laub liegt durcheinander auf dem Boden. Doch was das menschliche Auge stört, erfreut die Tierwelt im Garten.
Denn viele Insekten nutzen die hohlen Stängel als Unterschlupf für den Winter. Darunter viele der heimischen Wildbienenarten. Auch Schmetterlinge sind auf Unordnung im Garten angewiesen: Eier und Raupen verstecken sich oft im Gestrüpp, manche Schmetterlingsarten hängen als Puppen an Stauden oder Gräsern, darunter der Schwalbenschwanz.
6. Wildes Eck
Insekten mögen es wild. Sie lieben Totholz und verwilderte Blütensträucher, die ihnen Nahrung, Platz für die Brut und Unterschlupf bieten. Schenke ihnen einen Ort im Garten, wo die Natur freien Lauf bekommt!
7. Vielfalt säen, Pestizide vermeiden
Langweilige Monokulturen sind viel anfälliger für Krankheits- und Schädlingsbefall. Ein betretbarer Blumenrasen mit vielen unterschiedlichen Arten ist ökologisch wertvoller als ein Rasen, der nur aus Gräsern besteht. Und das zeigt sich gleichsam in der bunten, tierischen Artenvielfalt. Verzichte auf Gifte in deinem Garten. Sie schaden Pflanzen und Tieren gleichermassen.
Weitere Inspirationen und Anleitungen zum Anlegen von Kleinstrukturen findest du hier.